Die Legende von einem Zwergenvolk, das, den wütenden Riesen zum Trotz, die Kirche erbaute, rankt sich um die Entstehung von St. Peter ob Gratsch. Das Kirchlein schmiegt sich abgeschieden in die Hänge westlich von Dorf Tirol. Wohl schon seit jeher empfanden die Menschen den Ort als besonders und fühlten sich bewogen, dort eine Taufkirche zu errichten, die einzige weit und breit. Auf einen weiteren Vorgängerbau aus lombardisch-karolingischer Zeit setzte man im 8./9. Jh. die heutige Kirche, eine kleine Kreuzkuppelkirche mit Langhaus und Seitenschiffen. 1290 kam die spätromanische Nebenapsis, 1465 ein einheitliches Dach und ein Spitzbogenportal hinzu. Einen genauen Blick verdienen die Freskenmalereien. An der südlichen Außenmauer ist Christus mit den Apostelfürsten gut zu erkennen, im inneren südlichen Seitenschiff blieb das Brustbild des hl. Paulus aus dem 11. Jh. erhalten. Alle übrigen Fresken sind gotisch. Die Kirche wird noch heute als Pfarrkirche genutzt.