Fachwerkgassen umgeben die spätgotische Église Saint-Maclou, deren Westfassade sich im Halbkreis auswölbt. Die üppig mit Schnitzwerk dekorierten Holztüren auf der Nordseite stammen aus der Renaissance. Hinter der Kirche führt ein Durchgang in den Aître St-Maclou, einen von Fachwerkfassaden aus dem 16. Jh. eingefassten Hof. In diesem sowie dem Beinhaus über dem Erdgeschoss wurden die Pestopfer von 1348 aufbewahrt, bevor sie in Massengräbern verschwanden. Von der ursprünglichen Funktion der Hofanlage, die heute als Kunsthochschule dient, zeugt ringsum an den Wänden eine danse macabre. Das Schnitzwerk zeigt Totenschädel, die Werkzeuge des Sensenmanns und in einem Reigen die tanzenden Skelette von weltlichen und kirchlichen Würdenträgern. Soll heißen: Vor dem Tod sind alle gleich.